» Wie
lange dauert ein privates Insolvenzverfahren?
» Was passiert, wenn ein oder mehrere Gläubiger
dem Insolvenzverfahren nicht zustimmen?
» Ist eine Restschuldbefreiung von Geldstrafen möglich?
» Kann man während des Insolvenzverfahrens einen
geleasten PKW behalten?
» Wo liegt die Pfändungsgrenze bei einem Ehepaar
mit zwei kleinen Kindern?
» Muß man eine Erbschaft während der Wohlverhaltsperiode
dem Treuhänder mitteilen?
» Wie oft kann man ein Insolvenzverfahren betreiben?
» Wird die eidesstattliche Versicherung (Offenbarungseid)
im polizeilichen Führungszeugnis vermerkt?
» Kann das Gericht
den Antrag auf Eröffnung
des privaten Insolvenzverfahrens mangels Masse
ablehnen?
» Muß man
im Insolvenzverfahren einen Offenbarungseid leisten?
» Ab welchem Betrag kann man eine private Insolvenz
beantragen?
» Ab welchen Einkommen kann gepfändet werden?
» Wie läuft ein Insolvenzverfahren ab?
» Kann der Schuldner die außergerichtliche Schuldenbereinigung
auch selbst vornehmen?
» Ab welcher Schuldenhöhe wird ein privates Insolvenzverfahren
eingeleitet?
» Werden nach Abschluss der privaten Insolvenz auch
die SCHUFA- Einträge gelöscht?
» Ist eine Restschuldbefreiung auch für Verbindlichkeiten
gegenüber dem Finanzamt möglich?
Wie lange dauert
ein privates Insolvenzverfahren?
Das gesamte Verfahren mit Restschuldbefreiung kann ca. 7 Jahre dauern.
Die eigentliche Wohlverhaltensperiode dauert seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens
zwar nur 6 Jahre aber für das außergerichtliche Einigungsverfahren
muß man noch mindestens ein halbes Jahr hinzurechnen. Wenn der Schuldner
gut mitarbeitet, d.h. alle Anträge schnell ausfüllt und eine
lückenlose Übersicht über seine Vermögensverhältnisse
anfertigt, kann dies zu einer zügigeren Abwicklung beitragen.
Was passiert, wenn
ein oder mehrere Gläubiger dem Insolvenzverfahren nicht zustimmen?
Auf die Zustimmung der Gläubiger kommt es nicht an. Die Zustimmung
der Gläubiger ist nur hinsichtlich des Schuldenbereinigungsplanes
von Bedeutung, für die Eröffnung des Verfahrens ist sie belanglos.
Ist eine Restschuldbefreiung
von Geldstrafen möglich?
Nein, ebenso nicht von einer Verbindlichkeit, die der Geldstrafe gleichgestellt
ist.
Kann man während
des Insolvenzverfahrens einen geleasten PKW behalten?
Nur wenn die Leasinggesellschaft nicht von einem außerordentlichen
Kündigungsrecht gebraucht macht und der Schuldner die Leasingraten
vom pfändungsfreien Einkommen bedienen kann.
Wo liegt die Pfändungsgrenze
bei einem Ehepaar mit zwei kleinen Kindern?
Wenn nur einer verdient, so liegt die Pfändungsgrenze bei einem Nettoeinkommen
von 1.770 Euro.
Muß man eine
Erbschaft während der Wohlverhaltsperiode dem Treuhänder mitteilen?
Ja, man ist sogar verpflicht die Hälfte des Wertes an den Treuhänder
herauszugeben.
Wie oft kann man
ein Insolvenzverfahren betreiben?
Theoretisch mehrfach, jedoch muß man bedenken, daß die Restschuldbefreiung
nur dann möglich ist, wenn die letzte Restschuldbefreiung mehr als
10 Jahre seit Insolvenzantragstellung zurückliegt. Da es das Verbraucherinsolvenzverfahren
mit Restschuldbefreiung aber erst 1999 eingeführt wurde, hat dieser
Fallgestaltung z. Zt. keine praktische Bedeutung.
Wird die eidesstattliche
Versicherung Offenbarungseid) im polizeilichen Führungszeugnis vermerkt?
Nein!
Kann das Insolvenzgericht
den Antrag auf Eröffnung des Verbraucherinsolvenzverfahrens mangels
Masse ablehnen?
Ähnlich wie im Regelinsolvenzverfahren kann auch im Verbraucherinsolvenzverfahren
das Gericht den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens mangels einer
die Kosten des Verfahrens deckenden Masse zurückweisen.
Muß man im
Insolvenzverfahren einen Offenbarungseid leisten?
Nein, eine eidesstattliche Versicherung (früher Offenbarungseid genannt)
muß nicht abgeben werden. Im Gegenteil, der Schuldner ist im Verfahren
sogar davor geschützt.
Ab welchem Betrag
kann man eine private Insolvenz beantragen?
Es gibt keinen Mindestbetrag!
Ab welchen Einkommen
kann gepfändet werden?
Soweit die Person nicht unhaltspflichtig ist, liegt das pfändungsfreie
Einkommen bei 989,99 EUR.
Wie läuft
ein Insolvenzverfahren ab?
Es gibt zwei Verfahren: Einmal das Regelinsolvenzverfahren für Selbstständige
und für Unternehmen und das Verbraucherinsolvenzverfahren für
Nichtselbstständige. Den Verfahrensablauf und die Voraussetzungen
können Sie hier nachlesen.
Kann der Schuldner
die außergerichtliche Schuldenbereinigung auch selbst vornehmen?
Grundsätzlich schon, scheitert jedoch dieser Versuch, so muß er
sich spätestens jetzt an eine geeignete Person wenden, damit ihm diese
eine Bescheinigung über den erfolglosen Einigungsversuch mit den Gläubigern
ausstellt. Besser ist es, sich gleich zu Beginn des Verfahrens an eine
geeignete Person zu wenden. Ein von ProDebitor vermittelter Rechtsanwalt
kann Sie auch dahingehend beraten, ob die gegen Sie erhoben Forderungen überhaupt
begründet sind.
Ab welcher Schuldenhöhe
wird ein privates Insolvenzverfahren eingeleitet?
Hinsichtlich der Höhe der Schulden gibt es keine Unter- oder Obergrenze.
Ein Insolvenzverfahren sollte aber dann in Erwägung gezogen werden,
wenn die Schulden nicht innerhalb von sechs bis sieben Jahren bezahlt werden
können.
Werden nach Abschluss
der privaten Insolvenz auch die SCHUFA- Einträge gelöscht?
Die belastenden SCHUFA- Einträge werden (sollten) 2 Jahren nach der
Erteilung der Restschuldbefreiung gelöscht.
Ist eine Restschuldbefreiung
auch für Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt möglich?
Grundsätzlich ja.
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